Hans Hermann Voss – Unternehmer und Stifter () | Hans Hermann Voss-Stiftung

Hans Hermann Voss

Am 3. Oktober 1926 kam Hans Hermann Voss als erstes Kind von Emmy und Hermann Voss in Bochum zur Welt. Einige Jahre später wurde seine Schwester Erika geboren. Hans Hermann Voss besuchte von 1933 bis 1943 die Schule in Wuppertal. In den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach Kriegsende holte er 1946 sein Abitur nach und studierte von 1948 bis 1953 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Stuttgart, der heutigen Universität Stuttgart. Seine Frau Christa (geb. Theil), eine gelernte Grafikerin, die ebenfalls in Wuppertal aufgewachsen war, heiratete er 1957. 

Der Unternehmer

Im Mai 1953 stieg Hans Hermann Voss in den väterlichen Betrieb der Armaturenfabrik Hermann Voss in Wipperfürth ein. Er war damals gerade einmal 26 Jahre alt. Sein Vater begrüßte diesen Schritt sehr, da er seinerzeit als Bürgermeister der Stadt Wipperfürth neben seiner Unternehmertätigkeit auch stark in der Kommunalpolitik tätig war. Zu dieser Zeit hatte das Unternehmen mit einem auslaufenden Produktionsprogramm von Wasserarmaturen nur wenig erfolgversprechende Perspektiven für eine solide Geschäftsentwicklung zu bieten. Auf der Suche nach neuen Produkten und Kunden griff Hans Hermann Voss eine ältere Anfrage der Firma Graubremse in Heidelberg auf, einem damals weithin bekannten Hersteller für LKW- und Anhängerbremsen. Es gelang ihm, sich dort als Lieferant für Rohrverschraubungskomponenten erfolgreich zu etablieren und schon bald neue Kunden wie MAN zu gewinnen. Im Laufe der Zeit baute er den Betrieb schrittweise zur internationalen VOSS Gruppe aus. Seine Frau Christa unterstützte ihn mit ihrer Expertise bei der Erstellung der ersten Kataloge und Messestände, aber auch bei der Gestaltung der Firmengebäude. Ebenso war seine Schwester Erika als Innenarchitektin eine große Hilfe. 

Der Ingenieur

„Als Maschinenbau-Ingenieur habe ich die Prioritäten immer auf technisch herausragende Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen und auf möglichst enge Bindung zu unseren Kunden gelegt.“ So fasste Hans Hermann Voss als begeisterter Techniker seine Unternehmensphilosophie einmal zusammen. Er war Ingenieur aus Leidenschaft und kaum etwas faszinierte und motivierte ihn mehr als das Lösen anspruchsvoller technischer Probleme. Die Innovationskraft stand für ihn in seinem Unternehmen immer an erster Stelle. Und so sah er sein Unternehmen in erster Linie als „Ingenieurbüro mit angegliederter Fertigung“, wie er es gern ausdrückte.
 

Der Arbeitgeber

Hans Hermann Voss fühlte sich dem Gemeinwohl und seinen Mitmenschen verbunden, ganz besonders natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seines Unternehmens. So war ihm beispielsweise die Ausbildung ein echtes Herzensanliegen. Er sorgte dafür, dass VOSS als Ausbildungsbetrieb Anerkennung fand und gerade auch in diesem Bereich vorbildliche Arbeit leistete. Ebenso fühlten sich die Mitarbeiter im Unternehmen mit Hans Hermann Voss als Unternehmer und Mensch eng verbunden. Sie wussten und spürten, dass er es immer ehrlich und ernst mit ihnen meinte und sie sich auf ihn verlassen konnten. Seine langjährigen Weggefährten waren ihm dabei besonders wichtig. Deshalb war das alljährliche Seniorentreffen für ihn stets ein Höhepunkt. Als ihm 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen werden sollte, bestand Hans Hermann Voss darauf, dass die Zeremonie im Rahmen dieses Seniorentreffens, also mitten unter „den Seinen“, stattfand.

Der Stifter

1992 gründeten die Eheleute Hans Hermann und Christa Voss die Hans Hermann Voss-Stiftung. Hans Hermann Voss lebte die Überzeugung, dass ein erfolgreicher Unternehmer die Verpflichtung hat, der Region und ihren Bewohnern, denen das Unternehmen seinen Erfolg mit verdankt, etwas zurückzugeben. Hierfür hatte er schon lange vor der Stiftungsgründung mit großzügigen Spenden gesorgt. Neben seinem sozialen Engagement gab es ein zweites Leitmotiv für die Stiftungsgründung: Hans Hermann Voss wollte „sein Haus“ rechtzeitig so bestellen, dass der Bestand, die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Unabhängigkeit des Unternehmens, das ja sein Lebenswerk war, sichergestellt werden konnten. Die Eheleute Voss setzten die Stiftung als Erbin der Geschäftsanteile und ihres Vermögens ein. Am 31. Juli 2006 starb Hans Hermann Voss. Die Hans Hermann Voss-Stiftung verfolgt seine Ideen weiter und führt seine Unterschrift im Logo.